ZVEH: Nie lief es besser für die E-Handwerke

23.04.2018

Die konjunkturelle Stimmung

 in den E-Handwerken erreicht wieder einmal neue

Bestwerte, sagt die aktuelle Frühjahrsumfrage des

Zentralverbands der Deutschen Elektro- und

Informationstechnischen Handwerke (ZVEH).

 

Zur Light-Building veröffentlicht der Zentralverband

der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen

Handwerke (ZVEH) traditionell die Ergebnisse der

Frühjahrsumfrage unter den Innungsmitgliedern. Seit

Jahren geht’s stetig aufwärts – das gilt auch in

diesem Frühjahr. Die gegenwärtige Geschäftslage sehen

97,8 Prozent der befragten E-Handwerksunternehmen

positiv. Fast drei Viertel (74,1 Prozent) beurteilen

die Lage als „gut“, die übrigen als „befriedigend“.

Der Vergleichswert vom Frühjahr 2017 (96 Prozent

positiv) wurde damit noch einmal gesteigert. In den

östlichen Bundesländern ist die Zufriedenheit noch

ausgeprägter als im Westen: Während in den neuen

Bundesländern 80,5 Prozent mit „gut“ votierten, waren

dies in den alten Ländern 72,1 Prozent.

 

Diese positive Stimmung führt auch zu einem neuen

Allzeithoch beim bundesweiten Geschäftsklimaindex der

E-Handwerke: Auf der Skala von null bis hundert liegt

er nun bei 86 Punkten. In den vergangenen Jahren wurde

der Wert kontinuierlich gesteigert.

 

Betriebliche Auslastung

 

Die Auslastung der Betriebe ist weiterhin

hervorragend: 38,7 Prozent können auf volle

Auftragsbücher für mindestens die nächsten beiden

Monate verweisen, mehr als die Hälfte von ihnen sogar

über vier Monate. Weitere 25,8 Prozent sind für die

nächsten ein bis zwei Monate ausgelastet. Lediglich

gut 11 Prozent haben einen eher kurzen Auftragsbestand

von bis zu zwei Wochen.

 

Umsatzbringer und Auftraggeber

 

Projekte in der Energie- und Gebäudetechnik sind für

gut zwei Drittel des Umsatzes bei den Betrieben

verantwortlich (67,4 Prozent). Erst mit großem Abstand

folgen die Informations- und Telekommunikationstechnik

(10,3 Prozent) sowie die Automatisierungstechnik (4,8

Prozent). Die meisten Aufträge erhalten die

E-Handwerksbetriebe weiterhin von der gewerblichen

Wirtschaft (38 Prozent) und von privaten Auftraggebern

(37 Prozent). Der Anteil am Umsatz ist seitens der

öffentlichen Auftraggeber (14 Prozent) und der

Wohnungsbaugesellschaften (11 Prozent) deutlich

geringer.

 

Beschäftigtenzahl und Betriebsgrößen

 

Die Zahl der Beschäftigten hat im vergangenen halben

Jahr in jedem fünften Betrieb zugenommen. 16,8 Prozent

der Betriebe verzeichneten im selben Zeitraum jedoch

einen Rückgang der Angestellten. Der Bedarf an

qualifizierten Fachkräften ist weiterhin sehr groß:

54,2 Prozent aller e-handwerklichen Unternehmen melden

offene Stellen. Die Betriebsgrößen gliedern sich wie

folgt: Große E-Handwerksbetriebe mit mindestens 20

Mitarbeitern machen einen Anteil von 19,2 Prozent aus.

Firmen mit zehn bis 19 Beschäftigten finden sich am

Markt zu 24,7 Prozent, fünf bis neun Angestellte haben

25,9 Prozent der Betriebe. Kleinbetriebe mit bis zu

vier Mitarbeitern sind zu 30,2 Prozent am Markt

vertreten.

 

Zukünftige Erwartungen

 

Auch die Erwartungen für das nächste halbe Jahr sind

dank der guten Konjunktur zuversichtlich: 21,8 Prozent

der Betriebe gehen davon aus, dass sich die

geschäftliche Situation noch verbessern wird, knapp

drei Viertel (73,8 Prozent) rechnen mit einer

gleichbleibenden Entwicklung – auf dem meist schon

hohen Niveau. Lediglich 4,4 Prozent kalkulieren eine

Verschlechterung ein.

 

ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi: „Die

kontinuierlich gute Entwicklung der E-Handwerke bis

hin zu den aktuellen Rekordwerten ist erfreulich.

Gerade jetzt in den konjunkturell guten Zeiten müssen

die Betriebe aber besonderen Wert auf die

Qualifizierung der Mitarbeiter legen. Auch als Verband

sind wir in diesem Kontext gefordert: Wir sind uns

bewusst, dass die Ausbildungsinhalte an die neuen

Herausforderungen der Digitalisierung angepasst werden

müssen. In Zusammenarbeit mit dem

Bundeswirtschaftsministerium haben wir in einem

Pilotprojekt Auszubildende mit neuen Aufgaben

konfrontiert, wie sie sich durch die Digitalisierung

in der Praxis stellen. Nun analysieren wir, welche

Themen in die Ausbildung einfließen müssen. Vor allem

Systemintegration und gewerkeübergreifende Tätigkeiten

gewinnen dabei mehr und mehr an Bedeutung.“